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Samstag, 1. Januar 2011

Freitag, 31. Dezember 2010

Gedanken zur Magisterarbeit M.A. und die Vorstellung möglicher Lösungen zur Folgeproblematik des Dadaismus in der bildenden Kunst und mein persönliches Kreuz

Die Ablehnung bestehender künstlerischer Werte gewann neue Bedeutungen in Richtung Kunst und Leben. Die folgende antitraditionalistischen Störungen waren um so gewaltiger, als viele Intellektuelle diese Werte als logische Weiterentwicklung des künstlerischen Erbes des 19. Jahrhunderts ansahen.
Dieser Gegenwind war im Grunde ein Angriff auf die künstlerischen wie die politischen Überlieferungen und deren Engstirnigkeit und stures weiterführen von Traditionen ohne zu Evolutionieren.
Es wurde Zeit mit der Kunst etwas zu Bewegen und das konventionelle Bürgertum zu verspotten.
Im Höhepunkt der Moderne überrollt der Dadaismus die Welt. Kunstideale führten zum Widerstand.

Anhänger des Dada formulierten einen riesigen Raum möglicher Kunstformen. Diesen zu füllen wird nie möglich sein, da potentiell alles Kunst ist. Die Wahl der künstlerischen Ausdrucksmittel kann beliebig benutzt werden, weil es keine klare Richtung mehr gibt. Was Kunst ist wird für uns also immer schwieriger festzustellen.

Doch durch ignorieren eines zusammenhängenden Weltverständnisses haben sich heutige Künstler weit von Ihren Betrachtern entfernt. Die Kunst wird im gemeinen Volk nicht mehr als Kunst angesehen. Wenn Künstler wie Neo Rauch vom Kapital stilisiert werden, ein Max Ernst Museum die Werke seines Namensgebers nicht mehr versteht und Künstler ihm gleichstellt obwohl beide Künstler aber auch gar nichts gemein haben, Beys Fettstuhl im ArtMuseum steht und Quader als Denkmäler fungieren, dann wird Kunst nicht mehr begriffen. Das aber war nicht die Absicht des Dadaismus.


Es scheint ein unüberwindbarer Punkt erreicht. Diesen Punkt zu überwinden und in ein neues Kunstzeitalter vorzustoßen, kann nur langsam durch Definition der neuen Richtung, Lösung der Kunst vom Kapital und das exsessive Fahnden von "denkenden Künstlern" erfolgen.
Die "Neue Leipziger Schule" kann nicht weiterführend sein. Ebensowenig wie die in den Kunstakademien gelehrten aktuellen Strömungen. Die Lösung vom reinen Surrealismus hätte längst von statten gehen müssen, statt dessen führen sie diese fort.
Dabei kommt es nicht darauf an neue Einflüsse wie Sozialismus oder Comics zu integrieren.
Man könnte auch jegliches Einbinden und würde dennoch auf der Stelle treten. Der Dadaismus wurde und wird bis heute von der anerkannten Kunstelite fasch verstanden. Kunstdozenten und Studenten haben das längst erkannt, kommen aber nicht über das Kapital und dessen propagierte Szene.

Ästhetisch unästhetisch darf nicht mehr als angestrebte Kunst gelten, sie kann nebenbei existieren wie alle Formen der Kunst dieses Recht inne hat, sie darf diese aber nicht Dominieren.
Der gemeine Bürger beschäftigt sich längst nicht mehr mit Henry Moore  und seinen immer wiederkehrenden Skulpturen.
Der Kunstinteressierte im Volk braucht wieder Künstler, die schwer unter ihrer Berufung leiden und dies auch zulassen, damit ist nicht Jonathan Meese gemeint.

Neuartig allerdings fand ich die Werke der Künstler Raik Dalgas , Micha Credico und andere in einer kleinen Berliner Galerie.
In einer Ausstellung ihrer Zeichnungen ist die Artverwandschaft zum Dadaismus absolut nicht wegzuleugnen, jedoch mit einem klitzekleinen Unterschied, der vielleicht großes bewirken könnte. Sämtliche Zeichnungen besaßen einen absolut rekrontruierbaren Sinn und ließen logische Freiräume für die eigenen Gedanken. Der Surrealismus stellte hier nur noch ein Stilmittel dar. Es geht nicht mehr um die Selbstverwirklichung der Künstler sondern um ein sich bildendes Weltverständnisses.
Das ist noch kein Bruch mit dem Dada aber es könnte die Sollbruchstelle werden.
Der nächste Schritt könnte dann sein, dieses Weltverständniss zu verwurzeln und in andere Stilformen überzugehen.

Damit hätte am Ende Dada erreicht was zu erreichen wäre...